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Internationale Arbeit

Gemäß seinem Leitbild gehören im CVJM „Menschen unterschiedlicher Kulturen und Konfessionen zur Vielfalt im CVJM“.

 

Der CVJM empfindet sich als Teil der weltweiten YMCA-Bewegung, dem größten Jugendverband der Welt. Seit 2008 pflegt er den Kontakt zum YMCA Ukraine. Jugendbegegnungen, Mitarbeiter*innenbesuche und insbesondere der Freiwilligendienst in Deutschland (EVS) eröffnen unseren Gästen eine neue internationale Sicht. Wir arbeiten mit dem internationalen Referat der Stadt Leipzig zusammen und befördern die Städtepartnerschaft Kiew-Leipzig, die im Jahre 2011 ihr 60jähriges Jubiläum feiern konnte. Wir unterstützen die 16. Schule bei ihrer Schulpartnerschaft mit der City Neighbours Charter School Baltimore.

 

Als aktiver Partner in der Willkommensinitiative Schönefeld setzen wir auf ein gutes Zusammenleben von Altschönefelder*innen und Neuschönefelder*innen. Darunter finden sich auch Migrant*innen und Geflüchtete. Ein wichtiger Kooperationspartner ist das DRK Leipzig mit seiner Unterkunft in der Stöckelstraße 62. Empowermenttrainings der 16.Schule werden in Zusammenarbeit mit dem "Verband binationaler Familien" durchgeführt, interkulturelle Camps mit diversen Schulen unter Federführung der RAA Leipzig.

 

Seit 2015 werden Projekte des CVJM durch die Stadt Leipzig im Rahmen des Bundesprogrammes "Demokratie leben!" des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. 2018 ging das Projekt „Interkulinarischer Kochabend“ mit Engagiert für Geflüchtete in Leipzig (EfGiL) bereits ins dritte Jahr.

 

Kochen, Musik und Sport sind auch in Leipzig Markenzeichen des CVJM, sie sind Teil der Jugendkultur jeder Nationalität. Bedarfsgerechte und an den Interessen und Werten von Kindern und Jugendlichen orientierte Aktivitäten werden durchgeführt. Die sprachliche Verständigung kann in der Begegnung eine untergeordnete Rolle spielen, oder sie kann selbst ein spielerisches Medium werden, das Menschen zusammenführt.

 

Der CVJM in Leipzig kann auf ein multiprofessionelles Team setzen. Mehrere seiner Fachkräfte haben selber Migrationshintergrund und arbeiten mehrsprachig. Deswegen ist es uns wichtig, mit anderen Fachkräften und Organisationen zusammenzuarbeiten, um die interkulturelle Öffnung unseres Vereins und die Selbstbestimmung und -organisation von Jugendlichen unabhängig von ihrer Herkunft zu befördern. Als Einsatzstelle der „Tandemförderung“, der Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland, wurden wir 2008 bis 2014 durch Mittel des Europäischen Integrationsfonds unterstützt. Der Freistaat Sachsen unterstützte uns 2015/ 2016 auf Grundlage der Richtlinie "Förderung Integrativer Maßnahmen" - Teil 1 - Maßnahmen in den Bereichen Integration, Partizipation und gesellschaftlicher Zusammenhalt. Ein Antrag für die Jahre 2018 bis 2021 ist gestellt.

 

Aaron Büchel-Bernhardt

Stellungnahme der Evangelischen Jugend in Sachsen zur aktuellen gesamtgesellschaftlichen Situation

 

Die Evangelische Jugend in Sachsen hält in ihren Leitlinien fest, dass dort, wo evangelische Christen leben, sie sich für Fairness und für die freiheitlich-demokratische Grundordnung engagieren (Leitlinie 6[1]). Die Landesjugendkammer sieht in der aktuellen gesellschaftlichen Situation die akute Gefahr, dass durch tiefgreifende Kontroversen die gesellschaftliche Zusammengehörigkeit zer- bricht. Deshalb ruft sie der Evangelischen Jugend und allen Christen in Sachsen Grundlagen des Glaubens in Erinnerung, die für das Zusammenleben hohe Bedeutung haben:

 

» Es ist mit dem christlichen Glauben unvereinbar, Menschen aufgrund ihrer Herkunft, ihres Geschlechts, ihres Glaubens oder ihrer sozialen Zugehörigkeit zu entwerten. Im Gegenteil: Der Glaube überwindet diese Grenzen (Gal 3, 28[2]) und verzichtet auf Urteile über andere (Mt 7, 1+2[3])!

» Christen wirken in gesellschaftlichen Auseinandersetzungen als Friedensstifter. Dabei haben sie besonders die Situation Benachteiligter im Blick und stellen sich ihnen solidarisch zur Seite (Mt 5, 3-11[4]).

» Die Aufnahme von Fremden ist ein zentrales Merkmal für den Glauben, der sich an Jesus Christus orientiert. Wer sich dem Fremden in Not verschließt, verliert Gottes Segen für sein eigenes Leben (Mt 25, 31-46[5]).

» Wir sehen uns dazu aufgefordert, den Rückzug in private oder innerkirchliche Räume zu stop- pen. In unserer Funktion als Salz der Erde und Licht der Welt haben wir die Verheißung und den Auftrag, uns gesellschaftlich einzubringen. Dafür braucht es Mut und Kreativität (Mt 5, 13- 16[6]) und offene kirchliche Räume.

» Wir machen uns klar, dass unser Lebensstil zeigt, welche Werte dem christlichen Glauben entsprechen. Deshalb sehen wir uns besonders dazu verpflichtet, vorbildlich miteinander umzu- gehen (Phil 2, 1-4[7]).

 

Frieden, materiellen Reichtum und das Leben in einem freiheitlichen Rechtsstaat betrachten wir als Privileg und Segen Gottes. Segen will sich ausbreiten (1 Mose 12, 2[8]). Deshalb halten wir nicht egoistisch fest, was uns gegeben ist, sondern sind zum Teilen bereit (Lk 6, 38[9]).

Wir ermutigen uns gegenseitig zum Gebet für unser Land und diese Welt.

Zugleich setzen wir mit Worten und Taten um, was wir als richtig erkannt haben.

Deshalb rufen wir Christen in Sachsen dazu auf, sich im gesellschaftlichen Diskurs zu Wort zu melden, Begegnungen und Gespräche zu initiieren sowie achtsam, offen und klar Konflikten nicht auszuweichen.

 

Dresden, 22. September 2018

 

Stephanie Golde (Vorsitzende) und  Tobias Bilz (stellvertretender Vorsitzender) im Namen der Landesjugendkammer der Ev. Jugend in Sachsen



[1] „Dort, wo evangelische Christen leben, treten sie für Fairness ein, sorgen für Entlastung der Schöpfung und üben sich als Friedensstifter. Deshalb engagiert sich die Evangelische Jugend für die freiheitlich-demokratische Grundordnung.“
[2] „Hier ist nicht Jude noch Grieche, hier ist nicht Sklave noch Freier, hier ist nicht Mann noch Frau; denn ihr seid allesamt einer in Christus Jesus.“
[3] „Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet. Denn nach welchem Recht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden; und mit welchem Maß ihr messt, wird euch zugemessen werden.“
[4] „.. Selig sind die Frieden stiften; denn sie werden Gottes Kinder heißen ...“
[5] „.. Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich (nicht) aufgenommen ...“
[6] „Ihr seid das Salz der Erde ... Ihr seid das Licht der Welt ...“
[7] „... Macht meine Freude dadurch vollkommen, dass ihr eines Sinnes seid, gleiche Liebe habt, einmütig und einträchtig seid ... und ein jeder sehe nicht auf das Seine, sondern auch auf das, was dem andern dient.“
[8] „Ich will dich segnen und du sollst ein Segen sein.“
[9] „Gebt, so wird euch gegeben. Ein volles, gedrücktes, gerütteltes und überfließendes Maß wird man in euren Schoß geben; denn eben mit dem Maß, mit dem ihr messt, wird man euch wieder messen.“