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Nachhaltigkeit

Sieben Dimensionen der Nachhaltigkeit

Globaler Ressourcenmangel, soziale und wirtschaftliche Ausbeutung und ökologischer Raubbau sind aktuelle Probleme mit großem Konfliktpotential. Sie stellen Menschen auf globaler, nationaler, institutioneller oder privater Ebene gleichermaßen vor große Herausforderungen. Verantwortungsvoller Konsum, maßvolles Wirtschaften und nachhaltige ökologische Konzepte sind nicht nur politische Schlagworte sondern notwendige Ziele des gemeinsamen Handelns.

 

Der CVJM in Leipzig sieht sich als sozialer Träger und als christliche Gemeinschaft diesbezüglich in direkter Verantwortung. Wir sind davon überzeugt, dass soziale Gerechtigkeit und Teilhabe sowie generationsübergreifende Verantwortung für unsere Welt auf Dauer nur umgesetzt werden können, wenn alle an der Produktion Beteiligten von unserem Konsum profitieren und dieser nicht zur anhaltenden Schädigung unserer Umwelt und ihrer Ressourcen beiträgt. In den letzten Jahren haben wir Mitarbeiter uns immer wieder mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigt und durften auf diesem Weg von vielen Organisationen und Initiativen lernen, vor allem von der Micha-Initiative. Wir lernen weiterhin Stück für Stück verantwortlich zu leben, in Kreisläufen zu denken und unsere Selbstbezogenheit einzuschränken. Dabei wollen wir Vorbilder und keine Miesmacher sein. Kleine Ziele, Schritte und Zeichen können auch andere zu kleinen Veränderungen im Denken und in der Lebensweise ermutigen.

 

Deshalb haben wir uns das Thema Nachhaltigkeit gesetzt, um sowohl anhand unseres eigenen Konsums, als auch mit unseren Bildungsangeboten dazu beizutragen, dass im Einflussbereich unseres Vereins das Problembewusstsein in Bezug auf unsere Rolle als Konsumenten gestärkt wird. Wir erhoffen uns, dass dadurch mögliche Handlungsalternativen konkret deutlich werden. Wir wissen, dass es zu den Dimensionen eines ganzheitlichen Bildungsprozesses gehört, sich den Herausforderungen an einen verantwortungsvollen modernen Konsumenten bewusst zu werden und sich diesen zu stellen. Kinder, Jugendliche und Familien darauf vorzubereiten ist ein Schwerpunkt der Arbeit des CVJM in Leipzig, speziell in diesem Jahr. Es ist uns wichtig, unsere gesamten Arbeitsprozesse im Hinblick auf unsere ökologische und ökonomische  Verantwortung als Konsumenten permanent zu reflektieren und zu verbessern. Dieses Vorhaben haben wir in sieben Dimensionen verankert, die uns als Leitfaden dienen und unser bisheriges Leitbild des Vereins ergänzen:

        

Dimension Fördern: In Menschen investieren statt Kapital anlegen

Wir setzen auf Persönlichkeitsentwicklung und fachliche Qualifikation. Jeder Euro, den wir in Bildungsprogramme, Beratung und Weiterbildung stecken, zahlt sich 3-fach aus. Unsere Kapitalanlagen sind konservativ. Wir beobachten mit Sorge das ethische Selbstverständnis des Finanzmarktes und mancher seiner Produkte.

 

Dimension Gemeinschaft: Teilen und Tauschen statt Horten und Vernichten

Wir setzen darauf, jedem Stoff eine optimale Nachnutzung zu geben. Beim Einkauf achten wir auf Qualität und Langlebigkeit statt auf Quantität und Billigware (-dienstleistung). Wir kaufen Büroartikel bei Memo, basteln mit Müll und verschenken, was wir selbst nicht mehr brauchen. Dazu haben wir eine gut genutzte Tauschkiste, eine Pinnwand für Gesuche und Angebote und fördern über www.schuhgabe.de  die CVJM-Arbeit in Togo.

 

Dimension Leben: Zugänge schaffen statt Ausgrenzen

Wir setzen darauf, dass für alle Menschen Barrieren abgebaut werden und Zugänge für ein gemeinsames Leben, seinen Ressourcen und Chancen möglich sind. Die Teilhabe bezieht sich auf geistige, seelische, körperliche und religiöse Bedürfnisse. Besonders die Bedürftigen, Zuwanderer und Migranten haben unsere besondere Solidarität. Menschen.Würdig / Globalize Me!

 

Dimension Mobilität: Muskeln statt Motoren

Wir setzen auf eine preiswerte und ökologisch ausgerichtete Mobilität. Fahrradfahren bietet dies allen Generationen. Wir vermitteln mit unserer jährlichen Sponsorenrallye und der Teilnahme am Stadtradeln Freude und Ehrgeiz am sportlichen Radeln. Unsere Parkflächen sind Fahrradfreundlich, gerne helfen wir, Fahrräder zu reparieren. Auf gemeinsamen Reisen nutzen wir den Zug und Car-Sharing. Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club e.V. (ADFC)

 

Dimension Energie: Sonne statt Gas

Wir setzen auf Energiesparen und erneuerbare Energieträger. Wir nutzen Fernwärme als ein Abfallprodukt und erzeugen Strom mit einer 12 KW-Fotovoltaikanlage. Seit der Inbetriebnahme im Jahre 2006 haben wir damit  der Umwelt rund 80.000 Kg CO2 erspart. Leider erzeugen wir nur 2/5 unseres Strombedarfs. Unsere derzeitigen Öko-Stromlieferanten sind: 1-2-3 energie und Extraenergie.

 

Dimension Ernährung: Obst statt Zucker

Wir setzen auf eine ausgewogene fleischarme Vollwerternährung. Regionale und biologische Lebensmittel der Saison sensibilisieren uns, was uns wirklich gut tut. Süßigkeiten als Belohnung sehen wir kritisch und freuen uns über Obst in jeder Brotbüchse. Wir kochen regelmäßig miteinander und erleben die Gemeinschaft beim Essen, ob beim zweiten Obstfrühstück, den Kochworkshops oder am Lagerfeuer. Ökolöwe

 

Dimension Produktion/ Handel: Fairness statt Abzocke

Wir setzen darauf, dass jeder für seine Arbeit angemessen entlohnt wird. Wir reflektieren die Wertschöpfungskette importierter Produkte und setzen uns für den Mindestlohn in Deutschland ein. Wir ziehen Produkte vor, die das Siegel „Fair“ tragen, ob bei Kaffee, Schokolade oder Kleidungsstücken wie unseren Vereins-T-Shirts. Eine Welt

 

Diese sieben Dimensionen sollen sowohl in unserer alltäglichen Arbeit im Fokus stehen, als auch bei besonderen Aktionen und Festen die in diesem Jahr stattfinden werden. Gestartet ist das „Jahr der Nachhaltigkeit“ mit den Actiontagen "Deine Ferien.Dein Ding", bei denen sich 20 Kinder eine Woche lang mit dem Thema auseinandersetzten.

 

* beschlossen vom Vorstand am 16. Juni.2014